Verleihung der Johannes-Müller-Medaille an Wolfgang Neumann

Hierbei hat er folgende Laudatio verlesen:

 

Sehr verehrte Frau Neumann,
sehr geehrter Herr Neumann,
sehr geehrter Herr Minister Schweitzer,
sehr geehrter Herr Prof. Werkmeister,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

auf der Homepage der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz steht direkt am Anfang ein Satz, der die Gesellschaft so gut charakterisiert, dass ich ihn hier gerne zitieren möchte:

„Krebskranke und ihre Angehörigen sind enormen Belastungen ausgesetzt. Die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz bietet konkrete Unterstützung an. Vier Teams mit Fachleuten aus dem psychosozialen Bereich in den Informations- und Beratungszentren in Koblenz, Trier, Ludwigshafen, Kaiserslautern und insgesamt in landesweit 37 Außenstellen helfen.“

Zusammen mit dem Tumorzentrum Mainz ist dieses Netz in Rheinland-Pfalz flächendeckend.

Dass dies heute so ist, sehr geehrter Herr Neumann, ist maßgeblich Ihr Verdienst und Ihrem so bewundernswerten Einsatz für die Krebsgesellschaft zu verdanken. Das Land Rheinland-Pfalz hat Sie 1985 dafür mit dem Verdienstorden ausgezeichnet.

Unter Ihrer Geschäftsführung wurde aus der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz ein „Mittelständisches Unternehmen“ mit 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Haushaltsvolumen von ca. 1,8 Millionen Euro.

Auch auf die Weiterentwicklung der inhaltlichen Ausrichtung der psychosozialen und psychoonkologischen Arbeit haben Sie entscheidenden Einfluss genommen.

Vierzig Jahre haben Sie am Aufbau und an der steten Weiterentwicklung der Krebsgesellschaft gearbeitet. Das darf getrost als Lebenswerk bezeichnet werden und verdient unseren allergrößten Respekt.

Daneben sind Sie seit Jahrzehnten federführend auch bei der Deutschen Krebsgesellschaft tätig.

Ihre Arbeit haben sie leise und ohne Aufhebens getan. Ist dieses ungewöhnliche Engagement deshalb vielleicht der Ärzteschaft verborgen geblieben? Nein, auch die Kolleginnen und Kollegen, die sich nicht unmittelbar in der Krebsgesellschaft engagieren, haben natürlich wahrgenommen, dass sich die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz in all den Jahren so großartig entwickelt hat. Sie sind froh, dass sie in Zeiten der DRG´s und der immer weiter fortschreitenden Arbeitsverdichtung in Praxis und Klinik einen verlässlichen Partner für die Patientinnen und Patienten haben, die ihnen so große Sorgen machen.

Sehr geehrter Herr Neumann, ich bin heute hier, um Ihnen Johannes Müller vorzustellen. Unweit des Jesuitenplatzes im Jahre 1801 geboren

- hier steht sein Denkmal - besuchte er das Preußische Gymnasium zu der Zeit als Joseph Görres dort lehrte. Bereits als Schüler fiel Müller durch seine grenzenlose Wissbegier auf. Er studierte in Bonn Medizin und habilitierte sich hier für Physiologie und Anatomie im Jahre 1824. Hier wurde er auch außerordentlicher Professor und später Ordinarius. 1833 wurde er Lehrstuhlnachfolger von Rudolphi für Anatomie und Physiologie in Berlin, wo er auch später Rektor wurde. Sein Handbuch der Physiologie des Menschen war das, was man heute als Bestseller bezeichnen würde. Im Alter von 58 Jahren verstarb Johannes Müller 1858. Er war einer der großen Universalgelehrten des 19. Jahrhunderts und einer der großen Söhne der Stadt Koblenz.

Sehr geehrter Herr Neumann,

dieser große Koblenzer ist der Namensgeber der Johannes-Müller-Medaille der Bezirksärztekammer Koblenz. Die Ärztekammer Koblenz verleiht die Johannes-Müller-Medaille an Personen, die sich in herausragender Weise um das Ansehen der Ärzteschaft und die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger im ehemaligen Regierungsbezirk Koblenz verdient gemacht haben.

Sie haben das – sehr geehrter Herr Neumann – ohne Wenn und Aber. Es ist mir deshalb eine große Freude und Ehre, Ihnen heute die Johannes-Müller-Medaille zu verleihen.

Ich verleihe Sie Ihnen im Namen des Vorstandes und der Vertreterversammlung der Bezirksärztekammer Koblenz und im Namen von fast siebentausend Ärztinnen und Ärzten. Wir danken Ihnen und wünschen Ihnen, dass Sie sich noch viele Jahre in Gesundheit und Wohlergehen an Ihrer Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz erfreuen dürfen.

 

Dr. med. Karlheinz Kurfeß

Vorsitzender der Bezirksärztekammer Koblenz