Resolution der Bezirksärztekammer Koblenz zur rettungsdienstlichen Versorgung

Mit großer Besorgnis sieht die Bezirksärztekammer Koblenz die aktuelle Entwicklung in der notärztlichen Versorgung in Rheinland-Pfalz: Besonders auf dem Land fehlt es an Notärzten. Die rettungsdienstliche Versorgung der Bürger ist hier zunehmend gefährdet. In einer gemeinsamen Resolution richten deshalb Vorstand und Vertreterversammlung (VV) der Bezirksärztekammer Koblenz die dringende Bitte an das Land Rheinland-Pfalz, Notarztstellen insbesondere auf dem Land deutlich mitzufinanzieren.

Im Gegensatz zum ambulanten ärztlichen Bereitschaftsdienst am Wochenende oder nachts, für den die Kassenärztliche Vereinigung zuständig ist, liegt die medizinische Notversorgung im Akutfall in der Verantwortung des Landes. In der Regel, so sieht es das rheinland-pfälzische Notfallkonzept vor, sollen die Notärzte an den umliegenden Krankenhäusern stationiert sein.

Ein akuter Ärztemangel bringt dieses Konzept jedoch massiv zum Wanken: Vor allem auf dem Land können Assistenzarzt- oder Facharztstellen häufig nicht besetzt werden, weil es den Krankenhäusern an Bewerbern mangelt. Mit der Folge, dass sich Krankenhäuser stunden- oder tageweise vom Rettungsdienst  abmelden, da die Patientenversorgung es nicht zulasse, Ärzte mit entsprechender Notarztqualifikation freizustellen. Verschiedene Kliniken sind aus diesem Grund mittlerweile gänzlich aus der Notarztversorgung ausgestiegen.

In Zeiten enger Budgets ist es für kleinere Krankenhäuser außerdem schwierig, für die teure und zeitintensive Zusatzausbildung zum Notfallmediziner aufzukommen. Im Gegenzug steht die durchschnittliche Honorierung eines Notarzteinsatzes von ca. 80 Euro für die Klinik in keinem adäquaten Verhältnis dazu. Sowohl für die Krankenhäuser als auch für die Notärzte, die im Rettungsdienst einer extremen Belastung ausgesetzt sind, müssen bessere Bedingungen und Anreize geschaffen werden, die die notärztliche Versorgung gewährleisten.

Wegen der Dringlichkeit richtet sich die Bezirksärztekammer mit dieser Resolution an das Land Rheinland-Pfalz. Denn nur wenn die Notarztstellen vom Land deutlich mitfinanziert werden, kann die Attraktivität dieser Stellen gesteigert und damit der Notarztengpass für die ländliche Bevölkerung mittel- bis langfristig gelöst werden.

Vorstand und Vertreterversammlung der Bezirksärztekammer Koblenz