Ärztliche Dokumentation nach Gewalthandlungen

Menschen, die von Gewalt in engen sozialen Beziehungen betroffen sind, werden häufig zunächst in einer Arztpraxis oder einer Ambulanz vorstellig, in vielen Fällen ohne den wahren Grund ihrer Verletzung oder gesundheitlichen Beeinträchtigung zu offenbaren. Dies bedeutet, dass Ärztinnen und Ärzten eine Schlüsselfunktion im Erkennen der Gewalt als Ursache zukommt.

Auch sind Ärztinnen und Ärzte in vielen Fällen die einzigen „Zeugen“ der Gewalthandlungen. Daher sollte nicht nur die Untersuchung, sondern auch die Dokumentation der Anamnese, der körperlichen und psychischen Symptome und sämtlicher Untersuchungsbefunde so exakt und nachvollziehbar wie möglich erfolgen. In einem zivil- oder strafrechtlichen Verfahren kann die ärztliche Dokumentation von Verletzungen auch zurückliegender Gewalttaten ein entscheidendes Beweismittel zugunsten der Betroffenen sein.

Im Rahmen unserer Netzwerkarbeit ist es uns ein Anliegen, dass Ärztinnen und Ärzte ausreichend informiert sind, um den Betroffenen Hilfestellungen und Unterstützung geben zu können.

Wir möchten Ihnen daher eine Broschüre und einen Leitfaden zur Verfügung stellen, die als Begleitmaterialien zur Fortbildungsveranstaltung mit dem Titel „Gewalt macht Frauen krank. Erkennen-ansprechen-helfen“ herausgegeben wurden. Die Fortbildungsveranstaltung wurde vom Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz , der Bezirksärztekammer Koblenz und dem regionalen Runden Tisch gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen Koblenz durchgeführt.

Eine Übersicht über die lokalen und regionalen Beratungs- und Interventionsstellen mit weiterführenden Informationen finden Sie hier

Außerdem möchten wir auf den Leitfaden „Gewalt gegen Kinder erkennen und vermeiden“ hinweisen, der von der Techniker Krankenkasse (TK), Landesvertretung Rheinland-Pfalz, in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen, dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur sowie der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erarbeitet wurde und Ärztinnen und Ärzten in Rheinland-Pfalz als Ratgeber dienen soll.

Das Dokument finden Sie unter http://www.tk-online.de/tk/rheinland-pfalz/gesundheit-im-land/gewalt-gegen-kinder/12996